Bezahlt

Ich seh’ in die Sonne, so seltsam und nah,
Ich versuch’ zu verstehen, was eben geschah:
Ein inniger Kuss, dein verwunderter Blick,
Ein Taumeln, ein Schrei, und es gibt kein Zurück.

Es scheint so unwirklich, vor nicht langer Zeit
Waren wir für einander zu sterben bereit.
Wir tauschten die Briefe. Im Ernst? Wie man’s nimmt.
Uns’re Zeilen des Abschieds, nur für uns bestimmt.

Ich kann viel verzeih’n, doch zu viel ist zu viel!
Du hast es zerstört, für dich war’s nur ein Spiel,
Du hast das weggeworfen, wofür ich gelebt.
Es ist Zeit zu bezahlen!

So schlafe nun fest, stille Wasser sind tief.
Der Morgen wird kommen, sie finden den Brief.
Ich blicke zum Mond, schenk mein Lächeln der Nacht.
Ich hab’ es getan. Und bin außer Verdacht.